Als Pflegestelle übernehmen Sie einen tierischen Schützling auf Zeit, um ihm den Aufenthalt im Tierheim zu ersparen. 

Es gibt viele Tiere, die aufgrund ihres Alters, Gesundheitszustandes oder Wesens im Tierheim nicht gut zurecht kommen und die Unterbringung in einem privaten Haushalt die bessere Lösung ist. Speziell ältere oder scheue Tiere brauchen mehr menschlichen Kontakt, als im Tierheim realisierbar ist. 

Durch die liebevolle und spezielle Betreuung der Pflegestelle bekommt das Tier zudem bessere Vermittlungschancen. Das Tierheim bleibt aber Eigentümer des Tieres und sucht weiterhin ein endgültiges Zuhause.  

Es gibt oft Tiere, die aus bestimmten Gründen, sei es auf Grund von Krankheit, Alter oder ihres bestimmten Wesens, ganz besonders im Tierheim leiden und für die die Unterbringung in einem Privathaushalt bis zur endgültigen Vermittlung die bessere Lösung ist. 

Pflegestellentiere haben außerdem bessere Vermittlungschancen, da das Tier viel besser kennengelernt werden kann, wo leider im Tierheim oft die Zeit dafür fehlt. So können wir früher ungewünschte Verhaltensweisen feststellen und dagegen arbeiten. Dadurch dass die Tiere auf der Pflegestelle in den Haushalt integriert werden, kann man außerdem gut abschätzen, wie kinderlieb, katzenverträglich oder auch zutraulich/ängstlich das Tier ist und ob bspw. der Hund lange allein sein kann. 

Pflegestellen leisten also einen wertvollen Beitrag zur Tierschutzarbeit und Vermittlung der Tiere. 

Wir bemühen uns, so schnell wie möglich ein finales Zuhause für unsere Schützlinge zu finden. Daher kann die Zeit leider nicht abgeschätzt werden, die das Tier auf der Pflegestelle verbleibt.

Sie kann wenige Tage oder Wochen, manchmal aber auch mehrere Monate oder sogar Jahre andauern. Der Pflegestellenvertrag wird daher unbefristet abgeschlossen, d.h. das Tier bleibt bis zur endgültigen Vermittlung bei Ihnen und muss nicht die Pflegestelle zwischendurch wechseln. 

Bei Dauerpflegestellen, z. B. für einen pflegebedürftigen Senior, ist die Pflege für Immer angelegt, also bis ans Lebensende des Tieres. 

Wie lange die Pflegedauer sein wird, hängt von den Vermittlungschancen, Anzahl an Interessenten und natürlich dem Tier selbst ab. 

Die Kosten für die tierärztliche Versorgung oder Medikamente übernimmt selbstverständlich der Tierschutzverein. 

Die Futterkosten und Ausstattung wie Kratzbäume, Spielzeug oder Decken sind von der Pflegestelle zu tragen. 

Neben Erfahrung mit der jeweiligen Tierart muss eine Pflegestelle Zeit, Geduld und Flexibilität mitbringen. Es ist sehr wichtig, sich auf die Bedürfnisse und Eigenheiten des Pflegetieres einstellen können.

Wir versuchen natürlich, dass die Pflegestelle und das Tier optimal zusammenpassen, allerdings kann das Verhalten in der Wohnung wieder anders sein als es vlt. im Tierheim war. 

Insbesondere in der Eingewöhnungszeit sollte das aufgenommene Tier nicht alleine gelassen werden. Es kann natürlich auch passieren, dass sich das Tier erstmal an die neue Umgebung gewöhnen muss und dann erstmal unerwünschte Verhaltensweisen zeigt wie das Verwenden von Schuhen als Kauobjekt oder Probleme mit der Stubenreinheit. 

Hier sollten Sie gute Nerven mitbringen und dem Schützling in aller Ruhe das kleine Einmaleins näher bringen, damit diese Angewohnheiten sich nicht verfestigen. 

Auch sollten Sie genügend Zeit haben, auf die Bedürfnisse des Tieres einzugehen - sei es, ausgiebige Gassirunden oder viel Zuneigung zu geben. 

Haben Sie zum Beispiel eine scheue Katze bei sich aufgenommen, ist es sehr wünschenswert, dass Sie mit viel Geduld und Zeit daran arbeiten, dass das Tier Vertrauen zum Menschen gewinnt. 

Als Pflegestelle ist es in Ihrer Verantwortung, sich sorgsam um das Pflegetier zu kümmern. Dazu gehört auch, auf gesundheitliche Probleme zu achten und die tierärztliche Versorgung sicherzustellen. 

Sie sollten alle wichtigen Schritte immer mit uns absprechen und immer mit uns in Kontakt bleiben. So können wir auch auf mögliche Probleme aber auch Fortschritte schnell aufmerksam werden und Ihnen mit Rat und Tat jederzeit zur Seite stehen. 

Zur Sicherheit beider Parteien wird ein Pflegestellenvertrag abgeschlossen, damit sich alle an die Einhaltung der festgelegten Rahmenbedingungen halten. 

Wir als Tierheim bleiben weiterhin Eigentümer des Tieres. 

Wenn sich jemand für das auf Ihrer Pflegestelle untergebrachte Tier interessiert, würden wir uns bei Ihnen melden und einen gemeinsamen Besuchstermin bei Ihnen Zuhause vereinbaren. 

Wichtig ist auch, dass der Pflegestellenvertrag zeitlich unbefristet abgeschlossen wird. Das heißt, dass das Tier bis zur endgültigen Vermittlung bei Ihnen bleiben kann und nicht die Pflegestelle wechseln muss. 

Es ist unser aller Ziel, dass es sich bei der Pflegestelle nur um ein temporäres Zuhause handelt. Sie sollten sich also bewusst sein, dass der Schützling früher oder später wieder ausziehen wird. 

Besonders bei neuen “Pflegeeltern” ist die Vorstellung schwer, sich vom anvertrauten Schützling wieder trennen zu müssen. Allerdings sollten Sie sich hier vor Augen halten, dass Sie dazu beigetragen haben, dem Tier ein besseres Leben zu ermöglichen. 

Es sollten also eher Freudentränen kullern und selbstverständlich werden wir Sie auch mit Bildern und Updates des neuen Zuhauses versorgen, damit Sie wissen, dass es jegliche Mühen und Strapazen wert war, dass das Tier nun eine schöne Zukunft haben kann. 

Und wer weiß, vielleicht möchten Sie sich ja auch gleich ins nächste Abenteuer Pflegestelle stürzen und einer anderen armen Seele diese Chance ermöglichen :)

Natürlich kann es auch passieren, dass Sie das anvertraute Tier gar nicht mehr hergeben möchten und für immer behalten möchten. Solche Menschen nennt man dann liebevoll “Pflegestellenversager”. 

Das hat allerdings mit Versagen überhaupt nichts zu tun und ist für unsere Tiere ein echter Glücksfall - haben sie sich doch auch schon sehr an die Menschen gewöhnt und gehen auf der Pflegestelle total auf. 

Und wenn dann der Pfeil beiderseits mitten ins Herz trifft, ist es umso schöner, wenn sich Mensch & Tier für immer gefunden haben.

Auch wenn Sie dann als künftige Pflegestelle wegfallen, freuen wir uns natürlich für jeden Schützling, der ein Für-immer-Zuhause gefunden hat. 

Sollten Sie sich entscheiden, das Tier dauerhaft übernehmen zu wollen, sprechen Sie uns einfach an. 

Da mögliche Interessenten unkompliziert bei der Pflegestelle vorbeikommen sollten & das Tierheim diese Vermittlung organisiert, sollte die Pflegestelle max. 30 km entfernt sein. 

So kann auch sichergestellt werden, dass das Tierheim bei Notfällen oder Fragen jederzeit vorbeikommen kann. 

Hier sei auch noch erwähnt, dass Sie kein Problem mit Besuchen der Adoptanten bei sich zu Hause haben sollten. 

Es kommt immer auf den Einzelfall bzw. die Bedürfnisse des Tieres an. Wenn das Tier sozialverträglich ist oder auch den Umgang mit kleinen Kindern kennt, spricht grundsätzlich  nichts dagegen. Hier ist aber natürlich Geduld und Zeit gefragt, um alle Bewohner miteinander vertraut zu machen. 

Von Vorteil wäre auch ein separates Zimmer, damit sich der Pflegling auch zurückziehen kann. 

Dies würden wir aber dann im konkreten Fall besprechen und Ihnen Tipps für die Zusammenführung geben.

Wohnt die Pflegestelle zur Miete, muss eine Erlaubnis zur Haltung eines oder mehrerer Tiere vom Vermieter schriftlich vorliegen.

Wenn Sie sich vorstellen können, eine Pflegestelle zu werden, nehmen Sie gerne Kontakt per E-Mail mit uns auf und schildern kurz Ihre Lebensumstände bzw. Erfahrungen der jeweiligen Tierart. 

Wir melden uns dann bei Ihnen, um über alles weitere zu sprechen und ggfs. einen Termin bei Ihnen Zuhause zum Kennenlernen zu vereinbaren. 

Sie finden auf unserer Homepage eine Auswahl an Pflegestellengesuche, allerdings bildet dies nicht alle Tiere ab, für die eine Pflegestelle von großem Vorteil wäre. 

Wenn wir ein für Ihr Pflegestellenangebot passendes Tier haben, stimmen wir mit Ihnen ab ob das jeweilige Tier zu Ihnen und Ihren Lebensumständen passt.